#digitalesLeben: Sven Hannawald

Maschinenraum des Internets ++ Sven Hannawald

Fünf Fragen zu seinem digitalen Leben hat uns Sven Hannawald beantwortet. Der ehemalige Skispringer gewann 2002 als erster Sportler die Vierschanzentournee mit Siegen in allen vier Wettbewerben. Der Team-Olympiasieger und mehrfache Weltmeister betreibt heute eine Unternehmensberatung für Corporate Health und Sportsponsoring.

Was war die erste Webseite, an deren Besuch Sie sich erinnern und wie war das damals für Sie?

An die Website kann ich mich nicht mehr erinnern, ab an das neue Gefühl, Informationen bekommen zu können ohne an ein Kiosk fahren zu müssen. Es war eine Art „extreme Erleichterung“ für mich.

Auf welche App möchten Sie nie wieder verzichten?

Yr , ist eine Wetter-App. Da ich nach wie vor viel unterwegs bin und das Wetter nicht mehr so stabil ist, als vor ein paar Jahren, hilft sie mir enorm grob die richtigen Klamotten dabei zu haben. Ohne brauchte man ja wirklich gefühlt alles, von Badehose bis Wintermantel, um sicher zu gehen.

Womit verbringen Sie online die meiste Zeit?

Die meiste Zeit nutze ich den Zugang zu meinen Mails. Ich merke, dass ich noch die „alte Generation“ bin und nicht jede freie Minute mit meinem Telefon verbringe.

Das ist leider die Hauptursache unserer heutigen Problematik, was stressbedingte Überforderungen angeht. Es ist nur niemandem bewusst, das es ja auch „Spaß“ macht.

Was nervt Sie im oder am Internet am meisten?

Das man die Möglichkeit hat mit Fake-Profilen Meinungen zu äußern, die man so niemals sagen würde, wenn man sich gegenüber steht. Somit kommt es dazu, das Menschen mit eigenen Problemen, ihrem Frust freien Lauf lassen. Das kann extrem nerven.

Aber gut, alles hat zwei Seiten. Nicht immer nur eine Positive. Aber wenn man die Natur sieht, ist es ja auch da normal. Sonne-Regen, Ebbe -Flut, etc. …

Was sollte es im Internet noch geben?

Eine Warnung für jeden einzelnen, dass ab einer bestimmten Zeit des Nutzens, zu mentalen und darauf folgend körperlichen Schwierigkeiten kommen kann. Es gibt zwar mittlerweile Apps die im Hintergrund „Bildschirmzeiten“ auflisten.

Aber ganz ehrlich: Wer schaut da rein. Deswegen sollte es ganz offiziell während der Internetnutzung nach einer gewissen Zeit im Laufe des Tages aufploppen, dass es einem bewusst wird.

Ich liebe den Fortschritt in der heutigen Zeit, man muss aber wie beim Auto fahren, lernen damit umzugehen. „Mut zur Pause“ ist in meinen Augen das lebenswichtigste Motto für unsere Zukunft.

Foto © Maya Claussen